Ursachen, Symptome und Behandlung von Ekzemen – Warum entstehen sie und wer ist betroffen?

Baden-Baden - 13.05.2022

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Zu den häufigsten Hauterkrankungen zählt das Ekzem – fast jeder von uns ist mindestens einmal in seinem Leben davon betroffen. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie wird es ausgelöst?
Die Bezeichnung Ekzem ist grundsätzlich eine Sammelbezeichnung für entzündliche, nicht ansteckende Hautausschläge, die in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten können. Bei den meisten Formen zeigen sich auf unserer Haut Rötungen, Juckreiz und kleine Knötchen. Vor allem das Jucken und Nässen der Hautstellen stellt häufigeine große Belastung für Betroffene dar, weswegen eine geeignete Therapie und regelmäßige Basispflege der Haut entscheidend sind, um den Leidensdruck zu reduzieren.

Formen und Ursachen – Welche Ausprägungen von Ekzemen existieren und warum?

Ein Ekzem kann durch äußere (exogene) und innere (endogene) Faktoren verursacht werden. Hierbei spielt die genetische Disposition (Veranlagung) in vielen Fällen eine entscheidende Rolle.
  1. Exogene Ekzeme

    Hierbei handelt es sich um Kontaktekzeme, die durch eine allergische Reaktion entstehen, weswegen diese Form auch „Typ IV Allergie“ genannt wird. Kontaktallergene können dabei natürliche Stoffe aus Pflanzen oder häufig synthetische Stoffe wie Nickel, Duftmischungen oder Hautpflegemittel sein. Das Ekzem entsteht meist durch den direkten Kontakt mit der Haut und tritt oft erst 12 bis 48 Stunden nach dermaler Exposition auf.
    Zudem existieren nicht-allergische Ekzeme, die beispielsweise durch Chemikalien wie Putzmittel hervorgerufen werden.

  2. Endogene Ekzeme

    Bei den endogenen Ekzemen spielt die genetische Disposition eine wichtige Rolle. Das häufigste endogene Ekzem ist das atopische Ekzem, besser bekannt als Neurodermitis.
    Der Hautausschlag tritt häufig bereits im Kindesalter auf und verläuft meist in Schüben. Neurodermitis gehört dabei zum atopischen Formenkreis, was bedeutet, dass sie oft mit anderen Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder allergischer Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis) einhergeht. Da genetische Faktoren die Krankheit begünstigen, ist in einigen Familien ein gehäuftes Auftreten zu beobachten.

Symptome – Wie erkenne ich ein Ekzem?

Die Symptomatik von Ekzemen ähnelt sich weitestgehend, unabhängig von der jeweiligen Ursache/Form. Es wird dabei zwischen einer akuten und chronischen Form unterschieden, die verschiedene Merkmale aufweisen.

  • Akutes Ekzem

    Bei dem akuten Ekzem zeigt sich häufig folgende Symptomatik:

    • Juckreiz
    • Rötung
    • Knötchen und Bläschen
    • Nässen
    • Krustenbildung

    Tritt das Ekzem nur einmalig auf, wie beispielsweise bei exogenen Ursachen, sprechen wir von einem akuten Verlauf, bei dem das Ekzem wieder vollständig abheilt.
  • Chronisches Ekzem

    Verschwinden die Symptome auch nach längerer Zeit nicht oder treten sie erneut auf, spricht man von einem chronischen Ekzem. Dies ist der Fall bei wiederholtem oder dauerhaftem Kontakt mit einem Kontaktallergen oder bei einer endogenen Ursache. Das Ekzem heilt nicht vollständig ab bzw. tritt in Schüben immer wieder auf.
    Es ist durch trockene und schuppende Haut, eine gesteigerte Verhornung und Juckreiz gekennzeichnet. Die Haut verdickt, wird rissig und rau. Dabei können verschiedene Ekzem-Stadien zur selben Zeit bestehen.

Diagnose – Wie wird ein Ekzem diagnostiziert?

Für die Diagnostik und Feststellung der jeweiligen Ekzem-Form sind das klinische Bild, Krankengeschichte und familiäre Anamnese wegweisend. Auch der Ausschluss einer zugrunde liegenden Allergie ist entscheidend, um die Ursache der Erkrankung zu identifizieren. Umso wichtiger ist es, keine Selbsttherapie vorzunehmen, sondern einen erfahrenen Hautarzt/Spezialisten aufzusuchen. Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion wird ein Epikutantest (Patch-Test) durchgeführt, durch den sich ermitteln lässt, ob und welche Stoffe eine Kontaktallergie verursachen. Der Arzt klebt dazu mit einem speziellen Pflaster verschiedene allergieauslösende Stoffe (wie Nickel) auf die Haut. Innerhalb weniger Tage (48 Stunden) lässt sich anhand der Hautreaktion erkennen, ob eine tatsächliche Kontaktallergie vorliegt.

Behandlung – Wie kann ein Ekzem behandelt werden?

Je nach Ursache und Ausprägung gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Ekzem zu behandeln:

  • Auslöser vermeiden: Bei einem Kontaktekzem ist die wichtigste Maßnahme, den Kontakt zu dem auslösenden Stoff zu vermeiden. Wenn beispielsweise durch die berufliche Situation das jeweilige Allergen nicht vollständig umgangen werden kann, sollte die Haut durch weitere Maßnahmen geschützt werden. Dazu gehören Schutzkleidung wie Handschuhe oder eine
    regelmäßige Hautpflege, um die Schutzbarriere der Haut zu stärken.

  • Lokal therapieren: Eine lokale Therapie mit entzündungshemmenden und regenerativen Wirkstoffen ist in den meisten Fällen das Mittel der Wahl, um ein Ekzem abheilen zu lassen. Bei sehr entzündlichen Formen werden kortisonhaltige Salben verordnet, um ein schnelleres Abheilen zu begünstigen.
    Weitere Infos zu den verschiedenen Wirkstoffen gibt es hier.

  • Systemisch therapieren: Eine kurzzeitige orale Kortison-Einnahme kann bei Kontaktekzemen oder Neurodermitis in schweren Akutfällen erforderlich sein. Die Entscheidung kann dabei nur der behandelnde Arzt treffen und sollte über mögliche Risiken und Nebenwirken aufklären.

  • Hautpflege und -schutz: Eine stärkende Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen fördert die Regeneration der Hautbarriere, schützt vor einem erneuten Auftreten von Ekzemen bzw. kann Ausbrüche mildern. Die Wahl der richtigen Basispflege sollte hierbei an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden.

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